Blended Learning in der Ausbildung: Chancen & Herausforderungen
Blended Learning in der Ausbildung: Wo liegen die Vorteile?
Blended Learning – oder auch integratives Lernen – ist mittlerweile in vielen Bildungsbereichen etabliert. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf den Einsatz von Blended Learning im Kontext der betrieblichen Ausbildung. Wie funktioniert diese Ausbildungsmethode, was für Vorteile ergeben sich daraus aber auch was für Herausforderungen können bei der Umsetzung auftreten?

Definition: Was ist Blended Learning?
Übersetzt bedeutet Blended Learning „gemischtes Lernen“. In Deutschland ist oft auch die Rede von hybridem Lernen. Konkret meint Blended Learning Bildungsangebote, welche Präsenz-Lernszenarien wie Vorlesungen und Seminare mit eLearning-Formen wie Tutorials oder Webinaren kombiniert. Die verschiedenen Methoden des eLearning und Präsenztrainings ergänzen sich gegenseitig und bauen aufeinander auf. So kann das Lernziel optimal erreicht werden.
Für eine ausführliche Definition, die Abgrenzung von E-Learning sowie Vor- und Nachteile verweisen wir auf unseren Artikel „Was ist Blended Learning? Vor- und Nachteile erklärt“.
Blended Learning Modelle für die Ausbildung
Blended Learning bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten. Es existieren unterschiedliche Modelle und Konzepte, wie Präsenz- und Online-Lernformen miteinander kombiniert werden können. So kann die Gewichtung von Online- und Präsenz-Elementen sehr unterschiedlich ausfallen. Auch die Selbstbestimmung des Lernenden über sein Lernverhalten ist je nach Modell unterschiedlich stark ausgeprägt. Die für die Ausbildung und Berufsschulen wichtigsten Modelle des Blended Learning (nach Michael B. Horn & Heather Staker „Blended“, Seite 72.) stellen wir Ihnen im Folgenden vor:
Wie läuft Blended Learning in der Ausbildung ab?
Je nachdem, welches Lehrangebot in Anspruch genommen wird, können sich die einzelnen Konzepte des Blended Learning in der Gewichtung von Online- und Präsenzunterricht stark voneinander unterscheiden.

Der Start mit einer Präsenzveranstaltung bietet zahlreiche Vorteile. So können sich Teilnehmer und Referenten zunächst persönlich kennenlernen. Gruppen können gebildet, der Inhalt angeschnitten und organisatorische wie auch technische Fragen geklärt werden. Der anschließenden Online-Phase steht nichts mehr im Wege. Zudem kann ein Präsenztraining im Vorfeld hilfreich sein, wenn Auszubildenden die Medienkompetenz fehlt, die sie im Umgang mit eLearning-Tools benötigen. Auf Lernplattformen werden die verschiedensten Medien bereitgestellt: von interaktiven Lernskripten über Erklärvideos bis hin zu Lernspielen und Webinaren sind den Vermittlungsmethoden keine Grenzen gesetzt. Die Teilnehmer können somit zeit- und ortsunabhängig in ihrer eigenen Geschwindigkeit lernen.
Zur Steigerung der Motivation und Effektivität sind Möglichkeiten für den Austausch sehr wichtig. Hierzu gehören einerseits Chats, Foren und virtuelle Klassenzimmer und andererseits kostenlose Tools, mit denen in Gemeinschaftsarbeit Gruppenaufgaben bearbeitet werden können. Auf vielen Lernplattformen besteht die Möglichkeit, konkrete Aufgaben einzureichen und vom Ausbilder bewerten zu lassen. Anschließend erscheint die Benotung im System. Dies bietet sich beispielsweise an, wenn begleitend zu einer Veranstaltung Leistungsnachweise erbracht werden sollen.
Webinar Aufzeichnung
Warum Sie Blended Learning in Ihrer Ausbildung einführen sollten
Die Vorteile des digitalen Lernen in der Ausbildung
Blended Learning bietet eine Vielzahl an Vorteilen für Lernende und Lehrende. Welche das sind und warum sie Blended Learning so attraktiv machen, erfahren Sie im Folgenden.
Blended Learning – So erstellen Sie Ihr eigenes Konzept
Mittlerweile wird Blended Learning als eine Kombination aus synchronem und asynchronem Lernen verstanden. Welche Konzepte, Modelle und Ansätze es gibt lesen Sie in unserem weiterführendem Artikel „Blended Learning Konzepte erstellen – Tipps, Strategien und Leitfäden aus der Praxis„.
Herausforderungen für Azubis und Lehrende
Neben den zahlreichen Vorteilen, von denen Lernende und Lehrende bei Nutzung von Blended Learning profitieren, gibt es auch einige Nachteile und Herausforderungen, welchen sich Teilnehmer und Referenten stellen müssen.
Medienkompetenz
Damit Blended Learning möglich und erfolgreich wird, müssen alle Beteiligten eine notwendige Medienkompetenz haben. Hierfür ist es zunächst wichtig, dass Lehrende sich weiterbilden, um in ausreichendem Ausmaß über entsprechende Fähigkeiten zu verfügen. Im Rahmen einer Einführungsveranstaltung können den Weiterbildungsteilnehmern die Kenntnisse zu den Plattformen und Medien vermittelt werden, wodurch ein reibungsloses Lernen ohne technische Schwierigkeiten möglich wird.
Mögliche Motivationsschwierigkeiten
Je nach Aufbau des Blended Learning kann es zu Motivationsproblemen der Teilnehmer kommen. Wichtig ist, dass das Blended Learning Modell an die entsprechende Zielgruppe angepasst wird. Denn die Bedürfnisse der Teilnehmer können sich je nach Alter, Bildungsstand oder Lerninhalt stark voneinander unterscheiden. Die Lehrenden müssen sich deshalb vorab Gedanken machen, welche Methoden und Unterrichtsmaterialien für den Lernprozess für die entsprechende Gruppe am besten geeignet sind.
Probleme mit Plagiaten abwenden
Um bei online eingereichten Aufgaben oder Online-Prüfungen Plagiate zu vermeiden, besteht die Möglichkeit einer Plagiatsprüfung, mit der Lehrende leicht überprüfen können, ob fremde Inhalte als eigene genutzt wurden. Mit sicheren Browsern besteht zudem die Möglichkeit, während eines Online-Tests eine Hilfestellung durch das Internet zu unterbinden.
Blended Learning bietet sowohl Lernenden als auch Lehrenden eine Menge Vorteile. Orts- und zeitunabhängiges Lernen, eine erleichterte Prüfungsvorbereitung und ein besserer Austausch unter Azubis und Ausbildern sind einige Beispiele. Die Herausforderungen der Mischung bzw. Kombination der Lernformen können mit einfachen Maßnahmen bewältigt werden, wodurch einem maximalen Lernerfolg nichts mehr im Wege steht.