Digitale Bildung

e-Learning in der Weiterbildung: Die moderne Methode des betrieblichen Lernens

Mit der Digitalisierung nehmen die Anforderungen im Job stetig zu und die Art zu arbeiten verändert sich. Unternehmen müssen dafür sorgen, dass sich Mitarbeiter stetig weiterbilden, um die entsprechenden Kompetenzen zu erlernen zum Beispiel in Form von berufsbegleitenden Seminaren. In Zeiten von orts- und zeitunabhängigem Arbeiten, muss Wissen flexibel und mobil vermittelbar sein. Daher kommt dem e-Learning im Rahmen der Weiterbildung eine besonders hohe Bedeutung zu.

In diesem Beitrag erfahren Sie von der Rolle des e-Learnings bei Weiterbildungsmaßnahmen in Unternehmen, den Voraussetzungen, den Chancen und Herausforderungen bis hin zu den verschiedenen e-Learning Methoden.

Digitale Weiterbildung: Wie funktioniert eigentlich E-Learning?

Computer, Tablets und Smartphones sind heute selbstverständliche Medien, die für die Wissensvermittlung eingesetzt werden. Es braucht nur ein Endgerät und einen Online-Zugang und schon stehen zahlreiche Informationen des Internets zur Verfügung. Mit e-Learning Weiterbildungen können die Teilnehmer unabhängig von Zeit und Ort an verschiedenen Seminaren und Vorlesungen teilnehmen, Aufgaben bearbeiten und diese beim entsprechenden Lehrpersonal einreichen. Die Lernprozesse werden von Fachtutoren der jeweiligen Weiterbildungseinrichtung oder des entsprechenden Unternehmens gesteuert. Dabei kann optimal auf die Wünsche und Bedürfnisse der Lernenden eingegangen werden.

Diese Form des Lernens wird bereits in vielen Bereichen eingesetzt wie z.B. in Universitäten und Akademien, im Rahmen eines Fernstudiums, in der betrieblichen Ausbildung und zur Weiterbildung in Unternehmen.

Chancen und Herausforderungen  von e-Learning in Unternehmen

e-Learning ist heutzutage wichtiger als je zuvor. Neben den zahlreichen Chancen, die unserer heutigen Gesellschaft durch e-Learning Maßnahmen geboten werden, gibt es auch einige Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt.

Zu den Chancen und Vorteilen des e-Learnings für Unternehmen und Mitarbeiter gehören:

  • Zeit- und ortsunabhängiges Lernen
  • Förderung verschiedener Lerntypen
  • Selbstbestimmtes Lerntempo
  • Abstrakte Inhalte können verständlich kommuniziert werden
  • Audio- und Videodokumente sind leicht einzubinden
  • Lehrpersonal kann Unterrichtsmaterial leichter zur Verfügung stellen

Zu den Herausforderungen des e-Learnings gehören:

  • e-Learning-Tools müssen technisch so in vorhandene Systeme implementiert werden, dass es keine Probleme mit Datenschutz und Sicherheit gibt.
  • Mitarbeiter und Lehrer müssen eine gewisse Medienkompetenz mitbringen oder darin geschult werden, damit die Weiterbildung im e-Learning reibungslos funktionieren kann.
  • Die Inhalte sollten individuell an die Nutzer angepasst und in praktischen und zum Tool passenden Formen aufbereitet werden.

Voraussetzungen für e-Learning

Damit die Chancen, die sich durch den Einsatz von e-Learning Methoden für das Unternehmen und die Mitarbeiter bieten, vollständig genutzt werden können, sollten zuvor einige Voraussetzungen geschaffen werden.

Kompetenzen der Mitarbeiter

Für eine e-Learning Weiterbildung benötigen Mitarbeiter neben einer Medienkompetenz auch entsprechende persönliche Kompetenzen. Hierzu gehören:

  • Eigeninitiative
  • Eigenverantwortung
  • Selbstdisziplin
  • Eigenmotivation

Zudem sollten Mitarbeiter die passenden Lernmethoden, -medien und –strategien selbst wählen können.

Anreize für Mitarbeiter schaffen

Unterricht in Kursen vor Ort sind aufgrund der sozialen Komponenten bei vielen Mitarbeitern nach wie vor beliebt. Daher gilt es, e-Learning als Parallelangebot und begleitende Lernhilfe – also in Form von „Blended Learning“ – zu integrieren. Wichtig ist, die Vorzüge und Möglichkeiten von e-Learning Methoden an die Mitarbeiter zu kommunizieren.

Dies können finanzielle Anreize, die Aussicht auf Beförderung oder ein Freizeitausgleich für die Lernzeit sein. Auch die Möglichkeit zeit- und ortsunabhängig zu lernen und damit die Weiterbildung flexibel und individuell anzupassen, ist ein entscheidender Vorteil für die Mitarbeiter. Die Akzeptanz und eigene Motivation des Mitarbeiters ist für den Erfolg von e-Learning Maßnahmen entscheidend. Motivationssteigernde Anreize für Mitarbeiter sind deshalb unverzichtbar.

Unterstützung durch das gesamte Team

Kollegen und Vorgesetzte haben einen großen Einfluss auf den Erfolg der Weiterbildung. Damit diese effektiv gelingen kann, muss das e-Learning von der Unternehmenskultur ganz klar befürwortet werden.

Optimal ist es, wenn das Gelernte direkt in den Arbeitsalltag eingebunden werden kann. Die Vereinbarung fester Lernzeiten ist für den Mitarbeiter hilfreich. Auch Vereinbarungen zu Vertretungen während der Lernzeit müssen vorab getroffen werden.

Gibt der Lernende nach jeder Lerneinheit den Inhalt an seine Kollegen weiter, können andere Mitarbeiter ebenfalls von der Weiterbildung profitieren.

Wie wird e-Learning in der Weiterbildung genutzt?

Bereits seit Ende der 90er Jahre werden Lösungen des e-Learnings eingesetzt. Viele Unternehmensstrukturen werden immer komplexer. Gleichzeitig hat das Wissen der Mitarbeiter eine immer kürzere Halbwertszeit. Lebenslanges Lernen ist daher unverzichtbar.

Der steigende und kontinuierliche Bedarf an Weiterbildungen lässt sich kaum nur noch über Präsenz-Weiterbildungen abdecken. „Blended Learning“, die Kombination aus Präsenzeinheiten in Kursen vor Ort und e-Learning, hat sich dabei als besonders effektiv erwiesen.

Mitarbeiter können sich und ihre Persönlichkeit über e-Learning stetig weiterentwickeln und neue Fähigkeiten erlernen. Inhalte wie Rhetorik, Präsentationstraining oder Zeitmanagement sind hierfür beliebte Beispiele. Ein Zertifikat zum Abschluss der Weiterbildung bescheinigt die neuen Kompetenzen und Zusatzqualifikationen.

Welche e-Learning Methoden gibt es in der Weiterbildung?

Im Rahmen der Digitalisierung haben sich zahlreiche e-Learning Methoden etabliert.  e-Learning ermöglicht ein effektives Lernen unabhängig von Ort und Zeit, wodurch es für Nutzer besonders attraktiv ist. Einige e-Learning Methoden werden im Folgenden vorgestellt.

  • Videobasiertes Lernen

Ein Beispiel für Lernvideos sind sogenannte Smart Shows – auch bekannt als Erklärvideo. Hierbei wird ein komplexer Sachverhalt auf eine einfache und verständliche Art und Weise vermittelt.

Nicht minder beliebt sind interaktive Videos. Anders als bei klassischen Videos, werden Zuschauer dabei aktiv ins Geschehen eingebunden und können über den weiteren Verlauf mitbestimmen. Der Lernende wird stärker involviert und gestaltet den eigenen Lernprozess konstruktiv und individuell mit.

  • Virtuelle Klassenzimmer

Im Gegensatz zu dem klassischen Unterricht in einem ortsgebundenen Kurs, kommen Azubis und Ausbilder in virtuellen Klassenzimmern von unterschiedlichen Orten in Echtzeit zusammen:  In Foren und Chats, über Audio-Konferenzen, interaktiven Whiteboards oder Application Sharing (beschreibt die gemeinsame Nutzung von Anwendungsprogrammen von zwei oder mehr Teilnehmern von unterschiedlichen Devices und Orten) können sie sich über Lerneinheiten austauschen und Dateien hin- und herschicken.

  • Interaktive Lernplattformen

Ähnlich wie bei der Personalisierung von Werbung, können interaktive Plattformen in Zukunft ebenfalls selbstgesteuert Lernthemen anbieten, die optimal zum aktuellen Wissens- und Trainingsstand der Lernenden passen.

  • Game Based Learning

Beim sogenannten Game Based Learning handelt es sich um spielerisches Lernen, bei dem die Lerninhalte in unterhaltsame Spieleinheiten verpackt werden. Diese sorgen für einen optimalen Praxistransfer und einen hohen Lerneffekt. Spielend können die meisten Nutzer entsprechende Inhalte schneller aufnehmen, wodurch die Lernmotivation gefördert wird.

Svenja Hermesdorff studierte Intermedia an der Universität zu Köln. Heute unterstützt sie als Customer Success Managerin das Team von Cornelsen eCademy & inside.

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